Winter fotografieren

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FOTOGRAFIEREN IM WINTER

Tolle Winterbilder von schönen Winterlandschaften

  • Die Vorbereitung – Körper und Ausrüstung
  • Kamera und Objektive an Kälte und Wärme gewöhnen
  • Schneller Überblick im Winterwald
  • Aufnahmestandort – Hoch hinaus und mittendrin ist bei Aufnahmen von schönen Winterbilder nie verkehrt
  • Zeitpunkt – Tageszeit und Wetterlage
  • Wie gestalte ich ein Winterbild
  • Beachte den Vordergrund – bei Winterlandschaften
  • Vergiss nicht den Hintergrund – es kommt darauf an
  • Achte auf Details, Muster und Kontraste
  • Selbstporträt mit der Sonne – ohne Klappdisplay und Begleitperson.
  • Lockeres Gruppenbild im Schneegestöber
  • Winterstimmungen einfangen, Bildideen planen und umsetzen
  • Winteratmosphäre in Lightroom entwickeln
  • Videoimpressionen verschneite Waldwege im Schwarzwald
  • Winterwald-Bildlooks entwickeln

DIE VORBEREITUNG - KÖRPER UND AUSRÜSTUNG

Wer friert, ist weniger kreativ und ausdauernd bei der Motivsuche.

Oft unterschätzt und doch so banal, aber „Mamas-Weisheiten“ helfen beim Fotografieren im Winter.


  • fingerlose Handschuhe (Radlerhandschuhe) oder Langlaufhandschuhe
  • warme Socken und eine Mütze
  • Thermoskanne mit Tee oder Früchtepunsch


So bleibt man motiviert beim Fotografieren und verliert nicht die Lust wegen kalter Hände und Füße. Was die Motivation zwischendurch sehr steigert, ist dann eine heiße Tasse Tee oder Kaffee aus der Thermoskanne.

Hab ein Auge auf den Ladezustand der Akkus.

Akkus sind “Kälteempfindlich”, je kälter, desto schneller verlieren diese an Leistung.



Du kannst länger fotografiere, wenn die Akkus voll aufgeladen sind und warm gehalten werden.
Deshalb verstauen die Akkus am besten am Körper (Jacken- oder Hosentasche), damit sind sie besser vor der Kälte geschützt, als im Rucksack. Und wenn im Rucksack, dann so dicht am Rücken als möglich. Deine Körperwärme schirmt die „Kälte“ ab.

Sehr nützliche Hilfsmittel – Stativ und Stirnlampe

Langzeitaufnahmen erfordern ein Stativ.

Stativ und tiefer Schnee sind eine heikle Sache.

Je nach Schnee-Eigenschaften gibt es auf längere Zeit keinen stabilen Halt.

Speziell bei Langzeitaufnahmen kann das Probleme verursachen, bewegt sich das Stativ während der Belichtung, wird das Foto unscharf.

Sorge für einen stabilen Stand und drücken das Stativ fest in den Schnee.


Wenn man im Winter einen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang fotografiert, wird man eine gewisse Zeit auch im Dämmerlicht zubringen.

Dann ist eine Stirnlampe sehr nützlich, um die Einstellungen an der Kamera zu erkennen und das Vorbereiten der Ausrüstung zu erleichtern.

Kamera und Objektive an Kälte und Wärme gewöhnen

Geht es von der extremen Kälte wieder in die warme Stube, sollte die Kamera akklimatisiert werden. Den vom Kalten ins Warme kondensiert die Feuchtigkeit der Luft auf der kalten Kamera und dem Objektiv.


Ein behutsames Aufwärmen der Fotoausrüstung ist die Lösung.


Es ist hilfreich, Kamera und Objektive vor dem Betreten der warmen Stube in eine Plastiktüte oder feinen Müllbeutel zu stecken.


Dann kondensiert die warme Luft außen an der Plastiktüte und nicht an der Kamera und den Objektiven.


Eine Alternative wäre Kamera und Objektive im Auto oder Garage zu akklimatisieren.


Wer noch Trockengranulat von anderen Verpackungen hat, kann diese Tütchen in der Kameratasche oder dem Plastikbeutel deponieren und so auch noch Feuchtigkeit von der Kamera abhalten.

Schneller Überblick im Winterwald

Um mir einen “schnellen” Eindruck über eine Winterlandschaft zu machen, verbinde ich das manchmal mit einer Langlauftour.


So bekomme ich eine erste Einschätzung über gute Schnee-Locations in einem Wald. Ist doch toll das mit etwas Sport zu verbinden und es geht um einiges schneller als zu Fuß durch den Schnee zu stapfen 🙂

Aufnahmestandort – Hoch hinaus und mittendrin ist bei Aufnahmen von schönen Winterbilder nie verkehrt

Um einen guten Aufnahmestandort zu finden, muss man gut zu Fuß sein, sich in der Gegend auskennen oder glück haben. Es ist sehr hilfreich zu wissen, wie sich die Lichtsituationen, speziell bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, durch die Jahreszeiten verhält.


Ein guter Startpunkt sind Hügel und Berge, also Aussichts-Standorte um sich einen Überblick zu verschaffen. Diese Aussichtspunkte sind die geeignetsten Aufnahmeorte für weitläufige Landschaftsaufnahmen.


Bin ich mehr an unbekannteren Aufnahmen Standorten interessiert gehe in tief verschneite Wälder. Besonders der Schwarzwald bietet eine Fülle an zugefrorene Teiche, Bäche und Wasserfälle im Schwarzwald haben Ihren Reiz.

Zeitpunkt – Sonnenstand und Wetterlage

Der Winter im Schwarzwald bietet sehr schöne Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge im Schnee und alles zu erträglichen Zeiten. Eine Planung vor dem Fotografieren erhöht die Wahrscheinlichkeit gute Aufnahmen von einer Winterlandschaft zu bekommen und verkürzt den Aufenthalt in frostiger Natur. Besonders der Zeitpunkt ist wichtig, wenn man es ganz genau nimmt ist der Sonnenstand entscheidend.


Es wird später hell und früher dunkel.


Allerdings sind die Zeitfenster um den Sonnenauf- und Sonnenuntergang relativ kurz, aber etwas länger als im Sommer. Dadurch dass die Sonne in einem flacheren Winkel über das Firmament zieht, stehen uns einige Minuten mehr zur Verfügung.


Deshalb ist eine genaue Planung des Zeitpunkts von Sonnenauf- und Sonnenuntergang wichtig, verschiedene Wetter-Seiten im Internet und Apps helfen hier weiter. Einfach Google Fragen: “Wann ist morgen Sonnenaufgang” 😉


Bessere Bilder gibt es, wenn man rechtzeitig am Aufnahmestandort ist und die verschiedenen Perspektiven und Bildkompositionen testen kann. Grundsätzlich ist das Wetter der große Helfer des Lichts, erst das Wetter (Wolken, Schnee, Frost, Nebel, … ) gestalte das Licht und bringt Dramatik in das Bild.


Je besser Du dich mit dem Wetter und dessen Lichtwirkung auskennst, desto genauer kannst du kommende Lichtsituation und Aufnahmezeiten einschätzen und Belichtungssituationen in der Winterlandschaft vorausplanen. Frost und Nebel sind zum Beispiel am schönsten in den Morgenstunden. Wenn der Nebel gegen die Sonne kämpft, entstehen wunderbare Motive mit spektakulären aber auch subtilen Lichtverläufen. Schnee bei Sonnenuntergang, leuchtet so als wären die Sterne vom Himmel gefallen, es sieht traumhaft aus.


Die halbe Miete zu einem herrlichen Foto sind Kenntnisse der Lichtstimmung bei unterschiedlichen Wetterbedingungen. Stelle folgende Fragen und finden eine Antwort.


  • Wie ist das Licht bei aufgehender und untergehender Sonne, mit und ohne aufsteigenden Nebel?
  • Wie ist es bei klarem blauen Himmel auf einem Berg?
  • Wie bei einem einem bewölkten Wintertag?


Lernen die richtigen Lichtbedingungen in Winterlandschaften vorauszusehen, wenn Du die Muster von Wetter und der kalten Jahreszeit erst einmal kennst, dann steigt die Wahrscheinlichkeit ein Winterbild mit einer stimmungsvollen Lichtsituation zu machen rapide an.

WIE GESTALTE ICH EIN WINTERBILD

Verlasse das Zentrum – Drittel-Regel

Fotografiert man das Hauptmotiv mittig, wirkt ein Foto schnell statisch und langweilig. Interessanter wird es mit der Drittelung. Das schöne Winterbild wird sowohl horizontal als auch vertikal beim Fotografieren in Drittel aufgeteilt. In den Kreuzungspunkten dieser Teilung sollte das Hauptmotiv platziert werden.



Ist das Hauptmotiv eine Landschaft, probiere mal folgende Drittelungen aus:


  • bei einem interessanten Himmel: 2/3 Himmel und 1/3 Landschaft
  • ist die Landschaft interessanter: 2/3 Landschaft und 1/3 Himmel


Beachte den Vordergrund – bei Winterlandschaften

Der Vordergrund gibt einer winterlichen Landschaften noch mehr Tiefe. Große leere Flächen im Vordergrund wirken schnell langweilig, wie zum Beispiel Schneefelder oder ein monotoner Himmel. Achte auf passende Bildelemente wie Pflanzen, Steine, Felsen, Zäune, Mauern und Menschen.

Ziehe den Betrachter, über diese Dinge in das Bild hinein. Spiele mit der Schärfentiefe, ein Vordergrund kann auch mal auch unscharf sein.

Vergiss nicht den Hintergrund – es kommt darauf an

Soll der Hintergrund das Hauptmotiv unterstützen oder ist er ein Teil des Motivs?



Die Antwort darauf entscheidet, wie mit dem Hintergrund zu verfahren ist. Fotografiert man ein Detail, darf der Hintergrund nicht ablenken. Unterscheidet er sich weder in Kontrast und Farbe vom Hauptmotiv, verliert das Bild an Aussagekraft.


Eine Lösung wäre:


  • den Hintergrund unscharf werden lassen, mit einer großen Blende und einer langen Brennweite.
  • Achte auf Ton- oder Farbkontrast, der das Hauptmotiv hervorhebt.
  • Fotografiere gegen das Licht, das gibt eine interessante Lichtstimmung.

Achte auf Details, Muster und Kontraste

Details in der Winterlandschaft sind eine willkommene Abwechslung und charakterisieren die Landschaft auf kleinster Ebene. Suche nach wiederholenden Formen, Muster und Texturen. Diese findet man speziell im Winter in Detailaufnahmen von Frost an Zweigen und Blätter oder Beeren, in Eiszapfen oder Eisflächen von zugefrorenen Teichen, im Schnee und Eiskristallen. Achten bei der Aufnahme auf den Hintergrund, er sollte zum Motiv passen.

WIE KANN MAN EMOTIONEN IN WINTERBILDER AUSLÖSEN?

Gestik und Mimik können Emotionen auslösen. Ein Landschaftsfoto hat keine Gestik oder Mimik. Es sind also Lichtstimmungen, oder das Festhalten eines spektakulären Naturereignis, welche Emotionen in einem Landschaftsbild wecken müssen.


Die Lichtstimmung hat noch einen Partner die Bildaussage und Bildverarbeitung. Gelingt es uns, das der Betrachter über das Bild nachdenkt haben wir es geschafft – das Bild hat eine Geschichte und Geschichten lösen Emotionen aus. Ja, es ist schwierig und gelingt nicht immer, aus einem Bild eine Geschichte werden zu lassen. Das ist ein Thema für sich. 



Die Geschichten einer “Landschaft” im Winter könnten so aussehen: “Aufgehende Sonne begrüßt den Tag und sendet ihre Sonnenstrahlen in ein verschneites Tal.

Selbstporträt mit der Sonne – ohne Klappdisplay und Begleitperson.

Das Video (siehe nächstes Bild) erklärt kurz die Vorgehensweise, wie man mit dem eigenen Schatten, die Sonne im Hintergrund, genau zwischen seine zwei Finger bekommt.

VIDEO - SELBSTPORTRAIT MIT DER SONNE

LOCKERES GRUPPENBILD IM SCHNEEGESTÖBER

Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Garage freischaufeln und mit dem Schnee gleich eine Schneebar für Silvester bauen. Darauf gab es dann einen „Kinderpunsch“, das war ein Spaß für die ganze Familie. Jetzt noch ein schönes Erinnerungsbild mit der Familienbande und dem ganzen Schneegestöber.



Flexibler mit Stativ und Fernbedienung


Mit Stativ und Fernbedienung kommt der Fotograf auch auf das Bild. Die Gruppe fühlt sich nicht beobachtet, einfach bei der „kleinen Party“ immer wieder ohne Vorwarnung auf den Auslöser drücken und nicht mit den Aufnahmen sparen. Mit der Zeit wird die Gruppe immer lockerer und ungezwungener, das sieht dann natürlicher aus.


Schneegestöber simulieren


Die Schneeflocken können mit einer längeren Belichtungszeit als Streifen abgelichtet werden, was dann wie Schneegestöber aussieht oder aber mit einer kurzen Belichtungszeit als „runde Flecken“, dann sieht der Schnee mehr wie „leise rieselt der Schnee“ aus.

Oft nehme ich auf Erkundungs-Touren nach Aufnahmestandorte durch den Schwarzwald meine Familie mit.



Nach der erfolgreichen Tour, gibt es auch mal einen Kinderpunsch. Auch diese Bild habe ich nach der obigen Methode erstellt. In der linken Hand sieht man noch meinen Fernauslöser.

Winterstimmungen einfangen, Bildideen planen und umsetzten

Kann man eine Bildidee planen und wenn ja, wie?

Heute hatte es den ganzen Tag richtig geschneit, also so richtig, richtig. Es ist Zeit für ein paar schöne Winterfotos. Manchmal ziehe ich einfach so los, ohne eine wirkliche Bildidee zu haben. Ich lasse mich dann überraschen, mir gefällt die Herausforderung erst Vorort die Bildideen zu entwickeln.

Mehr planen und weniger frieren

Aber wenn es so kalt ist, dass jeder einfache Handgriff kompliziert wird, und die Nasenhaare gefrieren, möchte man nicht so viel Zeit mit der Entwicklung einer Bildidee im Freien verbringen. Also plane ich jetzt in der warmen Wohnung in aller Ruhe meine Bildidee. Dazu mache ich mir bewusst, welche Voraussetzungen ich Vorort haben werde. Visualisiere ich mir diese Voraussetzungen, entwickelt sich daraus ein inneres Bild und es fällt mir leichter eine Bildidee zu entwickeln, man muss so tun als wäre man bereits Vorort und weiß, wie es aussehen wird. Klar, dass das nicht leicht ist und anders kommen kann, aber es hilft.

Beispiel:

  • welche Lichtsituation werde ich haben > Wettersituation
  • wo werde ich sein – Wie weit will ich fahren/laufen (Aufnahmeort, Zeitplanung)?
  • was bietet sich für Motive an – Ortskenntnisse?
  • welche Emotion will ich vermitteln?

Lichtsituation

Licht ist von der Uhrzeit und vom Wetter abhängig. Ein Blick in die Wetterapp auf mein Smartphone zeigt, 50 % Bewölkung in den Morgenstunden – könnte ein Problem werden, keinen Nebel und -18 Grad, bei diesen Temperaturen gibt es Nebelschwaden über einen nicht zugefrorenen Fluss. Sonnenaufgang um 7.00 Uhr.


Aufnahmeort

Da alles verschneit ist und die Straßen morgens nicht ungefährlich sind, wähle ich die nähere Umgebung, welche ich zu Fuß erkunden kann. Dazu fällt mir gleich der “Schlosspark” ein – ein großzügig angelegter Park mit altem Baumbestand entlang dem Fluss “Brigach”.


Motiv: einen nicht zugefrorenen Fluß mit aufsteigenden Nebelschwaden mit alten Baumbestand im Schnee, Sonnenaufgang, Sonnenstrahlen


Emotion (Geschichte): Welche Emotionen/Geschichte will ich ausdrücken/erzählen > Kühle, Gelassenheit, Ruhe


Bildidee: Kombiniere ich nun diese Voraussetzungen, fällt mir folgende Bildidee ein: “Aufgehende Sonne scheint durch die Bäume und spiegelt sich in der Brigach, durch die aufsteigenden Nebelschwaden und den Schattenwurf der vielen Zweige der Uferbäume werden die Sonnenstrahlen sichtbar.”


Mit dieser Bildidee im Kopf gehe ich am nächsten Morgen rechtzeitig vor Sonnenaufgang los.

Am Aufnahmeort angekommen, zeigt sich, dass die 50%-Bewölkung sich ausgerechnet beim Sonnenaufgang auf der Höhe der Sonne befindet. Die Wolken sind nicht sehr dicht, man erahnt die Sonne dahinter, aber für Sonnenstrahlen reicht es nicht wirklich. Es ist mehr ein “Sonnenleuchten”. So kann es gehen, trotz Planung bekomme ich meine Bildidee nicht umgesetzt. Die Natur macht, was sie will beim Fotografieren. Ich gehe zu meinem bewährten Plan B über, Vorort eine Bildidee entwickeln – man muss flexibel sein. Eigentlich paradox, ich mag es zu planen aber auch spontan Bildideen zu entwickeln.


Die Kälte und der sich schnell anbahnende Sonnenaufgang spornt mich an schnell kreativ zu werden – was unter Zeitdruck eine Herausforderung ist. Das Licht hat seine eigenen Regeln und außergewöhnliche Lichtsituationen sind meistens von kurzer Dauer, d. h. ohne Zeitdruck geht es manchmal gar nicht. So ist es bei jedem Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, und der Sonne ist es egal, ob ich bereit bin, sie geht auch ohne meine Bildideen auf und unter ?


Für die neue Bildidee lasse ich kurz die aktuelle Lichtsituation und Aufnahmestandort auf mich wirken.


Lichtsituation

Die Sonne lässt sich als “gleißendes Leuchten” hinter den Wolken erahnen, es gibt aber keine Strahlenwirkung im aufsteigenden Nebel. Ein zartes Morgenrot macht sich in den Wolken und am Himmel bemerkbar. Sonnenaufgang und Teilbewölkung sind sowieso eine sehr schöne Kombination, denn erst durch die Wolken wirkt ein “Morgenrot” noch intensiver.


Aufnahmestandort

Ich stehe am Flussufer in Richtung Sonnenaufgang, die Uferbäume auf der gegenüberliegenden Flussseite versperren mir die Sicht zum Himmel.


Motiv

aufsteigender Nebel über dem Fluß, Morgenrot, alter Baumbestand im Schnee, teilweise gleißendes Licht am Horizont


Emotion (Geschichte)

Welche Emotionen/Geschichte will ich ausdrücken/erzählen > Kühle, Gelassenheit, Ruhe


Zur Erinnerung: 
Lichtsituation + Aufnahmestandort + Motiv + Emotion = Bildidee

Neue Bildidee: Der Himmel zeigt sich langsam in einem zarten Morgenrot. Da es keine Sonnenstrahlen im Nebel zusehen gibt, lege ich mein Hauptfokus auf den Flussverlauf und den Morgenhimmel. Damit hätte ich dann eine neue Bildidee: “Fluss mit aufsteigendem Nebel und überhängenden alten Bäumen im Morgenrot, teilweise im gleißenden Licht”.


Dazu muss ich den Aufnahmestandort wechseln. In der Nähe steht eine Brücke, die über den Fluss führt. Eine Brücke ist immer wieder eine gute Wahl um einen Fluss oder eine Landschaft zu fotografieren. Durch den erhöhten Aufnahmestandort bekommt man eine interessante “Überblicksperspektive”. Dadurch habe ich auch eine freiere Sicht zum Himmel.


Aufnahme: Bei der Bildaufteilung wähle ich den Bildausschnitt so, dass Himmel und Fluss zu etwa gleichen Teilen abgebildet werden, es sieht aus wie 2 grobe Dreiecke die Spitz auf Spitz stehen. Die Flussufer lasse ich nicht durch die Ecken laufen, das sieht etwas dynamischer aus, nicht so symmetrisch und damit ruhiger. Der rechte Bildteil mit den alten Bäumen und dem gleißenden Leuchten bekommt dadurch auch mehr Raum und wirkt als Motivgegengewicht zu Fluss und Himmel. Rechts habe ich jetzt mein Sonnenleuchten, im Himmel die Morgenröte und die Fluchtperspektive des Flusses, damit wäre mein Bild komplett. Es ist so kalt, dass beim Ausatmen sogleich das Display an der Kamera beschlägt und sich eine feine Eisschicht bildet.

Merke: Bei -18 Grad nicht in Richtung Kamera ausatmen

Ich arbeite mit Blende 11 um maximale Schärfentiefe zu erhalten und mit Stativ und Fernauslöser, damit nichts verwackelt. Um viel auf das Bild zubekommen, habe ich meine Linse auf maximal Weitwinkel eingestellt (24 mm). Damit wäre das Foto erstellt.

Ein weiteres Bild von der Brücke aus, nur in die andere Richtung. Schwerpunkt hier war die Spiegelung im Fluss und die angestrahlten Baumwipfel auf der rechten Seite sowie die alten Bäume auf der linken Seite. Deshalb habe ich hier mehr Wert auf die Symmetrie gelegt und bei der Bildbearbeitung die Details im Wasser und Kontraste hervorgehoben.

Auch wieder von der Brücke, diesmal wieder in die Richtung wie das erste Bild. Mittlerweile wurden die Wolken dichter, die Sonne war nicht mehr zusehen. Nun mit einer „Langzeitbelichtung“ 4 Sekunden, dazu bin ich auf Blende 16, das erspart mir bei der Kälte einen Graufilter (ND) auf das Objektiv zu schrauben. Der Himmel war in diesem Fall nicht mehr Teil der Bildidee, sondern der Fluss und die schneebedeckten Zweige. Um näher am Motiv zu sein, habe ich hier mein Zoom auf 105 mm eingestellt.

Weiteres Bild mit einer „Langzeitbelichtung“ 4 Sekunden, dazu bin ich auf Blende 11. Mit Standortwechsel, diesmal direkt vom Ufer. Interessiert hat mich hier der Kontrast zwischen den „verwirrt“ wachsenden Zweigen und der glatten Wasseroberfläche. Der Farblook ist hier stärker im Blau und härter im Kontrast.

Winterstimmungen einfangen und in Lightroom entwickeln

Das Ausgangsmaterial ist eine RAW-Datei und entspricht damit nicht der “Realität”. RAWs sehen erstmal “grauer und flauer” aus – es fehlen die kamera-internen Bildverarbeitungsprozesse.


Vorteile einer RAW- Entwicklung sind:


  • man bestimmen selbst wie das Bild in Lightroom entwickelt wird.
  • Bei richtiger Belichtung kann man auch noch in sehr hellen und sehr dunklen Tonwerten die Strukturen und Details herausarbeiten – bei JPGs gehen einige Bilddetails durch die Komprimierung verloren daher ist die Bearbeitung eines JPGs zwar möglich aber nicht so detailreich.



Allerdings bewegen wir uns bei der Struktur und Details Bearbeitung von RAW-Dateien schon auf einem sehr hohen Niveau. Einige Gedanken und nützliche Infos zu RAW-Dateien in diesem Artikel: Traum oder Realität, oder warum ich in RAW fotografiere

VIDEOIMPRESSIONEN VERSCHNEITE WALDWEGE IM SCHWARZWALD

WINTER-BILDLOOKS ENTWICKELN

Farblooks und Schneestrukturen im Winter

Selten mache ich Aufnahmen von Landschaften mit mir als Person darauf, aber hin und wieder, ist es interessant zu sehen, wie die „Größenverhältnisse“ des Waldes und die Natur im allgemeinen zum Menschen sind.


Schnee kann verschiedene „Schneestrukturen“ annehmen, er kann fein wie Puderzucker oder grob wie Streusalz sein. Er kann weich wie Watte oder hart und griesig sein. Bei dem nachfolgendem Bild sieht der Schnee in den Tannenzweigen wie kleine Wolken aus, dies kann man bei der Bildbearbeitung auch betonen. Kombiniert mit einem „Märchen/Malerei“ Farblook. Der grobe Ablauf bei der Bildbearbeitung zum Farblook ist:


  • erst die Strukturen betonen, dazu den Detail Regler in Lightroom anheben
  • dann „Weichgezeichnet“ um „Rauschen zu reduzieren“
  • nachgeschärft in Photoshop, um die Konturen etwas hervorzuheben
  • in den tiefen Tonwerten über die Gradationskurve Blauwerte anheben



Winterbild im leichten „malerischen Märchen-Look“

Winterbild im leichten „malerischen Märchen-Look“

Der Schnee in den Tannenzweigen sieht wie kleine Wolken aus, dies kann man bei der Bildbearbeitung auch betonen. Kombiniert mit einem „Märchen/Malerei“ Farblook. 


Der grobe Ablauf bei der Bildbearbeitung zum Farblook ist:



  • erst die Strukturen betonen, dazu den “Detail” Regler anheben
  • dann „Weichgezeichnet“ um die Plastizität zu betonen
  • nachgeschärft, um die Konturen etwas hervorzuheben
  • in den tiefen Tonwerten über die Gradationskurve Blauwerte anheben

Dunkle Tonwerte in Grün, helle in Gelb

In den dunklen Tonwerten wurden die Grüntöne verstärkt, zusätzlich aber noch in den hellen Tonwerte die Gelbtöne angehoben.

Dunkle Tonwerte in Blau, helle in Gelb

In den dunklen Tonwerten wurden die Blautöne verstärkt, zusätzlich aber noch in den hellen Tonwerte die Gelbtöne angehoben. Zusätzlich wurde der Kontrast angehoben um die Sonnenstrahlen hervorzuheben.

Dunkle Tonwerte neutral, helle im leichten Gelb

Die dunklen Tonwerten wurden neutral gehalten, zusätzlich aber noch in den hellen Tonwerte partiell im Bereich der Sonne etwas ins Gelb verstärkt. Der Kontrast verstärkt um die Sonnenstrahlen in den Baumwipfel im Hintergrund zu betonen.

ZUR SCHATZKISTE

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  • Naturfotografie: Werde zum Umweltbotschafter


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