So wenig Zutaten und doch soviel Stimmung, gemacht aus Wasser, Strukturen und Licht. Ich liebe diese schlichte Dramatik – die Anmut und Kraft der Natur.
Schade das man über den Monitor die salzige und kühle Luft nicht riechen, den Wind wie er an den Haare zieht und an den Kleidern zerrt nicht spüren, das Rauschen des Meeres und das Wispern durch das Schilf am Strand nicht hören, kann.
Damit die feinen Sonnenstrahlen besser zusehen sind, benötigt man etwas Geduld, um den richtigen Moment abzupassen. Die Wolkenstruktur und “Luftfeuchtigkeit” die solch Lichtstrahlen hervorbringen sind zeitlich limitiert.
Andererseits sollte man bei der Bildbearbeitung auf das richtige Kontrast-Verhältnis der “Grauabstufungen” achten um die feinen Töne nicht durch zuviel Kontrast zu zerstören. Am Besten man bearbeiten diese feinen Töne erst gar nicht.
Mit Langzeitbelichtung bekommt die Scene einen anderen Charackter. Wie das funktioniert könnt Ihr in meinem Beitrag „Graufliter“ nachlesen.
Selbst der Wind trägt zur Stimmung bei, er peitscht das Wasser auf und biegt das Schilf.
Das ist eine sehr schöne Möglichkeit Strukturen und Muster der Natur sichtbarer zumachen. Beim Bild mit dem Blätterdach, ist der Ausschnitt und die Position des Aufnahmestandorts entscheidend. Mit direkter “Draufsicht”, in diesem Fall mit Blick nach oben, verteilt sich das Muster/Struktur-Charakter der Blätter und Zweige “optisch” am schönsten über eine Fläche als von der Seite, die Blätter sind seitlich betrachtet doch sehr schmal anzusehen und geben die Blattstruktur nicht so schön wieder.
Um einem Muster/Strukturbild zusätzlich mehr Tiefe zu verleihen, sollte das Licht die Tiefe eines Bildes betonen. Geeignet sind die Stellen, die die unterschiedliche Dichte der Muster und Strukturen in Hell/Dunkeltonwerten wiedergeben. Bei diesem Foto ist es die Stelle im Blätterwerk, in der gerade die Sonne durch eine Blätterlücke scheint und die Blätterdichte am Rand zunimmt. Das ergibt einen interessanten „Lichttunneleffekt”, der dem Bild diese Tiefe gibt.
Bei der Bildbearbeitung wurde der Hell/Dunkel-Kontrast dann so eingestellt, dass die feinen Äste und Zweige wie Adern wirken, was die Äste und Zweige ja eigentlich auch sind, das heisst die oberen Tonwerte wurden etwas angehoben und die unteren Tonwerte etwas abgesenkt, das verstärkte zusätzlich auch noch den Tunneleffekt. Genau die Stelle zu treffen in der die Blätter genau so dicht übereinender verlaufen, dass ein Tunneleffekt entsteht ist sehr schwierig, ein bisschen nachhelfen kann man, in dem mit einer Vignetierung (Verdunkelung der Ränder) das ergibt eine allgemeine Verdunkelung der Ränder und verstärkt den Tunneleffekt.
Bei Gegenlicht besteht noch die Gefahr, dass in dunklen Bildteilen die Details nicht mehr erkennbar sind. Mit Lightroom zum Beispiel, kann man über den Tiefenregler die dunklen Bilddetails, wenn diese noch etwas Bildinformation enthalten, wieder sichtbar machen. Oder man hellt die dunklen Bildteile mit einem Reflektor oder Blitz dezent auf.
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Tobias Raphael Ackermann der Lichtemotionist, bekannt aus